Der Rüttelschuh sorgt dafür, dass das Korn gleichmäßig verteilt und nicht permanent an der gleichen Stelle auf die Mahlsteine gelangt. Durch seine Bewegung, das „Rütteln“, sorgt er dafür, dass die entsprechende Menge Getreide aus dem Trichter darüber zugeführt wird. Der Rüttelschuh wird vom Mühlrad angetrieben und ist in ständiger Bewegung, um das Korn auf seinem Weg zum Mahlwerk in Fluss zu halten. „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach – klippklapp“, heißt es in einem Volkslied. Dieses „Klippklapp“, das macht der Rüttelschuh!
Er sorgt auch dafür, dass die Körner beim Mahlen nicht zu schnell und nicht zu langsam durch die Öffnung zwischen die Mahlsteine fallen. Dabei schleift er an einer Stelle an einer Welle. Auf dieser sitzen Metallstege, die ihn hin und her rütteln. Je schneller sich diese Welle bewegt, desto schneller schüttet der Rüttelschuh die Körner zwischen die Mahlsteine. Gibt’s viel Wasser, dann sind auch das Mühlrad und die Antriebswelle des Rüttelschuhs schneller.
Es klappert die Mühle am rauschenden Bach: Klipp, klapp!
Bei Tag und bei Nacht ist der Müller stets wach: Klipp, klapp!
Er mahlet uns Korn zu dem kräftigen Brot, und haben wir dieses, so hat’s keine Not!
Klipp, klapp, klipp, klapp, klipp, klapp!
Flink laufen die Räder und drehen den Stein: Klipp, klapp!
Und mahlen den Weizen zu Mehl uns so fein: Klipp, klapp!
Der Bäcker dann Kuchen und Zwieback draus bäckt,
der immer den Kindern besonders gut schmeckt.
Klipp, klapp, klipp, klapp, klipp, klapp!
Wenn reichliche Körner das Ackerfeld trägt: Klipp, klapp!
Die Mühle dann flink ihre Räder bewegt: Klipp, klapp!
Und schenkt uns der Himmel nur immerdar Brot,
so sind wir geborgen und leiden nicht Not.
Klipp, klapp, klipp, klapp, klipp, klapp!
(Ernst Anschütz, 1824)