Vorratsschädlinge können überall dort auftreten, wo Nahrungsmittel gelagert oder verarbeitet werden. In erster Linie sind Getreidespeicher, lebensmittelproduzierende Betriebe, Mühlen und Vorratsspeicher davon betroffen. Mit befallenen Lebensmitteln gelangen die Schädlinge schließlich auch zum Endverbraucher. Einige Arten, wie der Kornkäfer, die Getreidemotte oder Getreidekapuziner sind in der Lage, sich in unbeschädigtem Getreide zu entwickeln. Andere Arten, wie der Getreideplattkäfer sind auf angefressenes, beschädigtes oder bereits gemahlenes Getreide angewiesen. Wir greifen hier nur exemplarisch den Mehlkäfer heraus. Er gehört in die Familie der Schwarzkäfer und ist unter den vorratsschädlichen Insekten eine der größten Arten. Der fast 2 cm große, glänzende Käfer ist auf der Oberseite schwarzbraun und auf der Unterseite rotbraun gefärbt. Die lang gestreckten Larven, die auch als Mehlwürmer bezeichnet werden, erreichen vor der Verpuppung eine Länge von bis zu 3 cm. In Mitteleuropa dauert die gesamte Entwicklungszeit etwa ein Jahr, wobei die Entwicklung bei zu niedrigen Temperaturen unterbrochen werden kann. Käfer und Puppen können dagegen selbst kurze Frostperioden überstehen. In erster Linie tritt der Mehlkäfer als Schädling an Getreideprodukten auf. Vor allem Mehl wird durch den Kot der Larven und die leeren Larvenhüllen verunreinigt. Eine gewisse Bedeutung kommt der Art auch als Hygieneschädling zu, da der Mehlkäfer als Zwischenwirt des Rattenbandwurms auftritt und diesen auch auf den Menschen übertragen kann. Man findet den Mehlkäfer u. a. in Getreidespeichern, Mühlenbetrieben, Bäckereien und Viehmastbetrieben. Mit verunreinigter Nahrung werden die Tiere auch in Privathaushalte eingeschleppt. Für Bekämpfungsmaßnahmen können Phosphorwasserstoff oder die inerten Gase Kohlendioxid bzw. Stickstoff eingesetzt werden. Darüber hinaus können auch thermische Verfahren angewendet werden.