Einmal im Monat mussten bei dauernden Mahlen die Steine gereinigt und geschärft werden. Man nannte dies „Schrenzen“. Denn im Laufe der Zeit nutzten die Mühlsteine sich ab: Die Mahlbalken wurden zu glatt und die Luftfurchen zu flach, um perfekt zu funktionieren. Die Mühlsteine müssen also nachgeschärft werden.
Dies ist eine zeitraubende Arbeit, da der Müller hierfür den Mahl- oder Schrotgang auseinandernehmen muss. Zunächst entfernt er die hölzerne Verkleidung des Mahlganges. Jetzt liegen die Mühlsteine frei und er kann mit Hilfe des Steinkranes, dem „Galgen“, den schweren Läuferstein abheben, umdrehen und mit der Schärfe nach oben neben den Mahlgang legen.
Dem Müller stehen nun verschiedene Werkzeuge zum Bearbeiten des Steines zur Verfügung: Mit dem Kraushammer richtet er die Mühlsteine ab und raut die Mahlfläche der Steine für die Schrotgänge auf. Während dieser Arbeit überprüft er mit dem Richtscheit die Ebenheit des Mühlsteines. Mit der Picke und dem Furchenhammer arbeitet er die Luftfurchen nach. Die Steine des Mahlganges für die Mehlherstellung erhalten mit der Messerpicke die sogenannte Sprengschärfe, das sind feine, parallel zu den Luftfurchen verlaufende Rillen.