Der Walzenstuhl im mittleren Geschoss der Hein’s Mühle stammt von der „Württembergischen Maschinenfabrik Geislingen“. Entwickelt wurden Walzenstühle von der Firma Wegmann und Mechwart 1880. Mechwart ersetzte die bis dahin zerbrechlichen und schwer erhältlichen Porzellanwalzen durch Hartguss- und Glattwalzen. Durch mühevolle Versuche schaffte er es, die geschliffenen Glattwalzen mit eingehobelten Riffeln so zu gestalten, dass man die Walzen führen und mit Differentialgeschwindigkeit auf Grieße schroten konnte. Auch die Einkleidung der Walzen gegen Staub ist Mechwarts Verdienst. Die Walzen waren schneller zu wechseln als die runden Mühlsteine. Der Mahlweg wurde auf diese Weise kürzer, weil das Getreide in der Regel nur einmal von dem Walzenpaar ergriffen wird. Daher entsteht viel Grieß. Denn das Getreide wird bei den Schrotungen weniger zerrieben, sondern eher zerschnitten. Grieße lassen sich leichter putzen und von der Kleie befreien, sodass man aus dieser Vermahlung helle Dunste und schöne, weiße Mehle bekommt. Auch der Kraftverbrauch wird kleiner als bei den Mahlgängen. Die Gesamtausbeute war zur damaligen Zeit 70% Mehl, 5% Schwund und 25% Kleie, sowie sogenanntes Boll- oder Nachmehl. Hier konnten durch die beiden Walzen durch die Quetschung des Mahlgutes auch Haferflocken produziert werden.