Das Becherwerk trägt auch den Namen „Elevator“, das lateinische Wort für Aufzug. Es funktioniert nach dem Paternostersystem – eine Erfindung des amerikanischen Mühlenbauers Oliver Evans um 1790. In den meist geschlossenen Holzröhren läuft ein Endlosgurt. Am Elevatorfuß wird das einlaufende Mahlgut von den Bechern geschöpft. Im ersten Schacht wird das Mahlgut nach oben befördert, im zweiten Schacht laufen die leeren Becher wieder nach unten. Im Elevatorkopf wird das Fördergut durch die Fliehkraft aus den Bechern ausgeworfen. Die ersten Becher bestanden damals noch aus Leder, ab 1860 aus Blech. Diese geniale Idee erlöste den Müller vom Säcke-Schleppen. Der Aufzug transportiert das Korn vom unteren in das Obergeschoss der Hein’s Mühle und war dadurch eine wesentliche Entlastung für den Müller. Das Becherwerk ist auf diese Weise ein energiegünstiges Fördermittel und wurde schon in den ersten automatisierten Getreidemühlen vor etwa 250 Jahren eingebaut.